Was ist ein Akkord? Aufbau und Beispiele

Ein Akkord ist eines der grundlegenden Elemente der Musik. Er entsteht, wenn mehrere Töne gleichzeitig erklingen und dadurch eine harmonische Verbindung bilden. Akkorde verleihen einem Musikstück Farbe, Stimmung und Tiefe – sie sind das harmonische Gerüst, auf dem Melodien aufbauen. Doch wie genau setzt sich ein Akkord zusammen, und welche Arten gibt es? Dieser Beitrag erklärt die Grundlagen verständlich und praxisnah.

Definition: Was ist ein Akkord?

Ein Akkord besteht aus mindestens drei verschiedenen Tönen, die gleichzeitig klingen. Diese Töne stehen meist in einem bestimmten Intervallverhältnis zueinander, also in festgelegten Abständen. Am häufigsten begegnet uns der sogenannte Dreiklang – der einfachste und gebräuchlichste Akkordtyp.

Aufbau eines Dreiklangs

Ein Dreiklang wird aus drei Tönen gebildet, die jeweils im Abstand einer Terz übereinanderliegen:

  • Grundton – der tiefste Ton und Namensgeber des Akkords (z. B. „C“ bei C-Dur)
  • Terz – bestimmt, ob der Akkord Dur oder Moll ist
  • Quinte – stabilisiert den Klang und schließt den Akkord ab
Akkordtyp Töne (Beispiel in C) Charakter
C-Dur C – E – G hell, fröhlich, offen
C-Moll C – Es – G weich, melancholisch
C-vermindert C – Es – Ges spannend, instabil
C-übermäßig C – E – Gis strahlend, schwebend

Dur oder Moll – der entscheidende Unterschied

Der Unterschied zwischen Dur und Moll liegt in der Terz:

  • Dur: große Terz (vier Halbtöne) über dem Grundton
  • Moll: kleine Terz (drei Halbtöne) über dem Grundton

Beispiel: C-Dur = C–E–G → große Terz von C nach E C-Moll = C–Es–G → kleine Terz von C nach Es

Vierklänge und erweiterte Akkorde

In moderner Musik (Jazz, Pop, Blasmusik) begegnen uns häufig auch Vierklänge und erweiterte Akkorde. Diese bauen auf dem Dreiklang auf, fügen aber zusätzliche Töne hinzu:

  • Septakkord: Grundton + Terz + Quinte + Septime (z. B. C–E–G–B)
  • Maj7-Akkord: große Septime statt kleiner (C–E–G–H)
  • Add9: zusätzlicher 9. Ton (C–E–G–D)
  • Sus2 / Sus4: Terz durch Sekunde oder Quarte ersetzt (C–D–G bzw. C–F–G)

Umkehrungen – gleiche Töne, anderer Klang

Die Reihenfolge der Töne beeinflusst den Charakter eines Akkords. Spielt man denselben Akkord mit einem anderen Ton im Bass, spricht man von einer Umkehrung:

  • Grundstellung: Grundton im Bass (C–E–G)
  • 1. Umkehrung: Terz im Bass (E–G–C)
  • 2. Umkehrung: Quinte im Bass (G–C–E)

In Orchestern und Ensembles werden Umkehrungen gezielt eingesetzt, um Akkordverbindungen fließender klingen zu lassen.

Akkorde in der Praxis – typische Progressionen

Musik lebt von Akkordfolgen (auch Harmonieverläufe genannt). Diese schaffen Spannung und Entspannung. Einfache und oft verwendete Progressionen sind:

  • I – IV – V – I (z. B. C – F – G – C): klassisch, stabil, in vielen Volks- und Popliedern
  • I – V – vi – IV (z. B. C – G – Am – F): „Pop-Akkordfolge“, emotional und eingängig
  • ii – V – I (z. B. Dm – G – C): typisch im Jazz

Wie entstehen Akkorde im Blasorchester?

Im Blasorchester oder Ensemble werden Akkorde nicht von einer Person, sondern von mehreren Instrumenten gemeinsam erzeugt. Dabei übernimmt jedes Register bestimmte Funktionen:

  • Tiefes Register (Tuba, Bariton, Posaune): Grundtöne
  • Mittelstimmen (Horn, Tenorhorn): Füllen die Terzen und Quinten
  • Höhenstimmen (Trompeten, Flöten, Klarinetten): Spielen Leittöne und Melodien

Erst das Zusammenspiel aller Stimmen ergibt den vollen Akkordklang – harmonisch, rund und tragfähig.

Hörbeispiele zum Erkennen von Akkorden

  • C-Dur: Klar und freundlich – z. B. in vielen Kinderliedern
  • A-Moll: Sanft und nachdenklich – z. B. in Balladen
  • G7: Spannung vor der Auflösung zurück nach C-Dur

So kannst du Akkorde selbst lernen

  1. Spiele einfache Dreiklänge (Dur/Moll) auf deinem Instrument.
  2. Höre dir an, wie sie sich in verschiedenen Lagen verändern.
  3. Notiere Akkorde aus bekannten Liedern – erkenne Muster!
  4. Übe das Hören von Akkordwechseln (z. B. mit Gitarre oder Klavier).

Mini-Glossar

  • Intervall: Abstand zwischen zwei Tönen
  • Grundton: Ausgangston eines Akkords
  • Terz/Quinte/Septime: Intervalle, die Akkorde strukturieren
  • Tonika: Grundakkord einer Tonart (z. B. C-Dur in C-Tonart)
  • Dominante: Spannungsträger, leitet zur Tonika zurück (z. B. G-Dur in C-Tonart)

Fazit

Akkorde bilden das harmonische Rückgrat der Musik. Sie entstehen durch das Zusammenklingen von drei oder mehr Tönen, deren Verhältnis Spannung, Stimmung und Ausdruck erzeugt. Wer Akkorde versteht – ob auf dem Klavier, der Gitarre oder im Orchester – begreift, wie Musik „funktioniert“. Und das macht das gemeinsame Musizieren umso spannender und lebendiger.


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